No shoes, no shirt, no problem!
E.C.A + N.S.N.S.N.P, 2009 Baustahl-Schwingtüren (Installationsansicht No shoes, no shirt, no problem! Galerie Zink)
Presseinformation zur Ausstellung No shoes, no shirt, no problem!
„Wachse wild!“, so lautete ein Imperativ des amerikanischen Schriftsteller und Philosophen Henry David Thoreau (1817 – 1862), der für ein freies, naturnahes und authentisches Leben plädierte und es auch selbst in den Wäldern von Massachusetts praktizierte.
In seinen neuen Arbeiten greift Thomas Steffl diese anarchisch-romantische Tradition auf und beschäftigt sich mit verschiedenen Spielarten des Nacktseins im Kontext ihrer gesellschaftskritischen und philosophischen Thesen – von der Freikörperkulturszene bis hin zu den illegalen Auftritten von Streakern. Dabei stellt er installativ und filmisch modellhafte Situationen her, die die Imagination der Zuschauer beflügeln. Der bemalte und beheizte Stein „Nu“, ein objet trouvé aus Südfrankreich, das ursprünglich die Grenze zu einem Nacktbaderessort markierte, eröffnet innerhalb des Galerieraums einen imaginären Raum der Freiheit und Entgrenzung, in dem sich der Körper als authentische Tatsache von zivilisatorischen Zwängen befreit.
Nu, 2009 Skulptur: Objet trouvé, beheizt
Auch die in der Galerie installiertenTüren mit den Aufschriften „NO SHOES NO SHIRTS NO PROBLEM“ und „ENTERIN’ CLOTHED AREA“ ermöglichen modellhaft den Schritt in eine alternative Lebenswelt, die für sich Freiheit und Authentizität proklamiert, an deren Grenzen aber auch ihrer physische Realität als Kunstobjekt erinnert. Die Videoskulptur „Roter,grüner Martin“ zeigt auf mehreren kleinen s/w-Bildschirmen das sich Selbst-Besprühen eines Mannes mit Farbe. Das säuselnde Geräusch der Sprühpistolen begleitet das sich von oben nach unten schiebenden Bilderkarusell auf den einzelnen Monitoren.
Roter,grüner Martin, 2009 Videoskuplptur+C-Print